2013 Okt 14 - meine erste Competition

Meine Stuttgarter Band rief vor ein paar Wochen zur Competition aus und schwuppdiwupp hatte mich meine Pipe Major'in Lyndsay Schütte angemeldet.

Interessiertes Publikum war in die Uni gekommen, Kuchenberge und Knabberzeugs stapelte sich neben verschiedenen Säften und Kaffeekannen auf den Tischen. Vorab gab ich aber noch Benjamin eine Unterrichtseinheit im Tenordrumming. Der stellt sich ganz geschickt an. 

Aufgeteilt waren die Piper in verschiedene Spielgrade.
Im...
Grad 5: konkurrierten sechs Anfänger auf der Practice Chanter miteinander
Grad 4: spielten zehn Anfänger auf der Pipe vor
Grad 3: waren sieben fortgeschrittene Piper am Start
Grad 2: traten zwölf Frauen und Männer mit der Pipe an
Grad 1: kamen sechs alten Hasen an die Reihe

Die Stücke konnten querbeet gewählt werden.
Eigentlich wollte ich zwei andere Stücke spielen, entschied mich dann aber für "The Green Glens of Antrim", ein 4/4tel March. Definitiv hätte ich mich für die Competition besser vorbereiten sollen. Auf den Kilt hatte ich keine Lust und so stand ich ganz in zivil im Grad 2 (*lol, ich und Grad 2) vor den Andy's - 1x Hambsch und 1x Fluck.

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Im vierten Stock geht es zum Pipe stimmen. Alle hantieren mit ihren Instrumenten herum, üben auf der Chanter. Nervosität hängt in der Luft, uiuiui.
Irgendwie schaffe ich es, dass das Adrenalin nicht in meine Adern schießt. Da ich als Drittletzte in meinem Grad dran bin, muss ich aber relativ lange warten. Oli stimmt meine Pipe durch und ich spiele mich ein. Düdeldum...

Soll ich zu meinem Spiel marschieren? Professioneller wär's und ich könnte sicher punkten, aber bleibt mein Lied dann noch sauber, wenn ich herum spaziere? *grübel

Nacheinander gehen die Piper wie die Schlachtlämmer in den Prüfungsraum. Allerdings kommen sie auch erleichtert und lächelnd zurück. Karin, bleib cool, nicht nervös werden.  

Jetzt ist Marie mit ihrem selbst erwählten relativ schwierigen Stück im Schlachtraum - und ich bin als nächste dran. Ein letztes Angst-Pipi. Meine »Green Glens of Antrim« nochmal durchspielen. Dann kommt Marie grinsend aus dem Saal und ich gehe zur Folter.

Andy Hambsch und Andy Fluck hocken da vorn, schreiben noch und ich warte halt. Wie es die Sitte so will, kündige ich mein Stück an. Nervös bin ich tatsächlich nicht. Eher freudig erregt. Mehr wie vor einem Auftritt.

Ich starte und *aaah... breche gleich wieder ab. Das war nix. Die Andy's sehen es mir nach und ich starte neu und viel besser durch. Auftakt und dann mit der 1 den ersten Fuß setzen. Ha, ich marschiere partweise von rechts nach links und wieder zurück und es klappt echt gut. Also das Marschieren ;-)
Das Pipen hätte bestimmt schlimmer sein können. Habe ich mich überhaupt richtig darauf konzentriert oder lief alles von alleine? Das Ende verhunze ich ein wenig... verflixt. Shit happens.
Aber was solls? Jetzt ist es vorbei und ich diejenige, die erleichtert wie ein Pavian guckt. Ich verstaue meine Pipe in ihr Bettchen, lausche mit einem Schorle in der Hand den anderen zu und lasse mich fallen.

Ich freue mich für die Gewinner und bin gespannt auf mein »Zeugnis«. Von zwölf Teilnehmern bin ich auf dem siebten Platz. Seit 1-1,5 Jahren spiele ich Chanter, seit Februar Pipe. Ich bin mit meiner Wertung daher ganz zufrieden.
 
Die Beurteilung ist eindeutig. Beide Andys schreiben fast identisch dasselbe und ich weiß jetzt, wo ich in den nächsten Monaten anpacken muss. Das Zauberwort heißt: Technik!
Nächstes Mal will ich ja besser sein ;-)
- das Low G vom Throw on D muss deutlicher kommen
- ich hatte wohl ordentlich Crossing Noises drin, vor allem beim Handwechsel. Kam das vom Marschieren? Die muss ich jedenfalls eleminieren.
- das Marschieren kam gut an, die Rhythmik wurde gelobt.    

  
Freitag habe ich mir die »Deger 2 plus« bestellt und das Geld gleich überwiesen. Nach meiner Smallpipe-Erfahrung ist es ein neues Instrument. Ich hoffe, sie kommt noch heute an. Freu mich drauf. Auf der Elektro-Chanter hört man wohl jeden kleinen Fehler der Grace-Notes.
Ob ich damit die Technik weiter verbessern kann?


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