2015 Sept 20 Überraschung für Ken

So viel passiert in der Zwischenzeit das ich noch nachtragen muss.

Ken MacKenney ist in Kirnbach, Schwarzwaldurlaub mit seinen Mineralienfreunden.
Sein Freund Franz hat mich schon ein halbes Jahr davor angefragt, ob ich nicht Lust habe, den Ken zu überraschen.

Überraschung gelungen :-)
Und nichts wie Scheiß im Kopf.

Hallo Ken, herzlich Willkommen im Schwarzwald :-)


Ken stimmt mich.

Ich stimme Ken.
Gleich gibts Musik.

Klappt ja ganz gut.

Highland Cathedral.... Ken, was machst du? *lach...

Okay, dann komme ich auch runter.

Müder Piper....

Müde Piperin....

Spielend aufstehen trotz Meniskus :-)

Noch ein paar Abschiedslieder.

Mit Ken, ich und der Franz :-)



2015 Sept 19 Sauschwänzlebahn Whiskyfahrt

Ich bin von der Sauschwänzlebahn engagiert worden, um die Whiskyfahrt mit Dudelsack zu umrahmen.
Rund 20 Minuten spiele ich in Blumberg und danach noch ein paar Mal in Weizen.
War lustig und ich glaube, den Leuten hat es gefallen :-)

noch in Blumberg

Bonnie ist gestimmt und ich bin guter Dinge. 

Das ist schon am Bahnhof in Weizen.

Sauschwänzlebahn ist supercool.


Kein Whisky für mich. Ich muss noch fahren *schniff

2015 April 27 - Bonnie kommt

Donald schrieb heute, dass Bonnie ist wieder fit ist. Heute geht sie per Express-Versand raus.

woooooooooow, bin ich froh!

Dann kann morgen das TV kommen. 

2015 April 22 - Ewige Päckchen

Hilfe! Bonnie ist noch immer nicht bei Donald angekommen, dabei ist das Päckchen schon seit Samstag unterwegs. Ich krieg die Krise. Bis Dienstag sollte ich Bonnie spätestens doch wieder haben. 

Per Versandverfolgung lese ich, dass das Päckchen in Trossingen liegt. Geht's noch?
Hat nicht das letzte Päckchen per Hermes auch zwölf Tage gebraucht, bis es am Ziel war? Warum renne ich auch wieder da hin?
 
Eine schnippische Hermes-Mitarbeiterin erklärt mir am Telefon, dass das Päckchen heute noch ausgeliefert wird. 

Am Spätnachmittag rufe ich bei Donald an.
Es ist da!

.... meine Nerven...

2015 April 20 - Bonnie ist krank

Schlimm, schlimm, schlimm... im Stock meiner mittleren Drone ist ein Riss.
Da hatte ich wohl eine Wicklung zu fest und darf jetzt aus dem Schaden lernen. Selbst reparieren? Das kann ich mir abschminken. Aber Donald hat mir ein gutes Angebot gemacht, das ich annehme.

Vorgestern, am Samstag, habe ich Bonnie via Hermesversand losgeschickt. Ich hoffe, ich bekomme sie rechtzeitig zurück. Am 28. April will das TV zu mir kommen und einen Clip für die Landesschau drehen. Bis dahin sollte ich meine Pipe schon haben.
Bei Donald habe ich aber keine Bedenken.



 

2015 April 12 - Narzissenfest in Gerardmere, Vogesen

Das Frühstück in Frankreich ist ja witzig. Wir bekommen Baguettes, mit Butter, Marmelade und Honig aus Plastikdöschen und trinken den Kaffee aus Schalen.
Frühstücksteller? Wird völlig überbewertet. Die braucht man nicht. So essen wir auf Servietten und von der Papiertischdecke. Cornflakes stehen noch da und etwas Jogurt. Alles gut.

Wir fahren in den Ort los und mein Rücken zwickt und zwackt. Einstimmen ist angesagt und wir laufen eine kleine Tour. In einem Gebäude werden wir wieder in mehreren Gängen verköstigt. Würste, Kraut, Kartoffeln, Käse, Baguette und Puddingkuchen.

Ich gehe etwas nach oben zu meiner Pipe, habe Lust zu spielen und es läuft echt gut. An der Stimmung sollte ich aber ein wenig kurbeln. Sie hört sich etwas flach an. Reed anpassen, Chanter abkleben... das gibt noch Arbeit.

Ich habe mir über Donald die Omega Crozier-Reeds geleistet - das ist eine Wissenschaft für sich. Die beiden Tenors laufen ganz gut, allerdings musste ich die Drones ziemlich einfahren. Das bedeutet, dass ich die die Reeds höher stimmen muss, damit die Soundbox mehr Raum bekommt - oder so. Die Bass bleibt vorerst zugestöpselt. Das Reed muss ich zuerst genau studieren und hole mir von Nadine Rat, die als Omega-Crozier-Drone-Reed-Profi gilt :-)   

Mit Entsetzen entdecke ich einen Riss im mittleren Dronestock. Habe ich doch zu viel Hemp gewickelt? Shit, shit, shit...shit!
Man empfiehlt mir, den Riss mit Zweikomponentenkleber zu flicken. Da muss ich zu Hause richtig gründlich dran gehen. Notfalls muss ich bei Craig einen neuen Dronestock bestellen. Hoffentlich wird das nicht zu teuer.


Wir rotten uns wieder zusammen. Gerade will ich aus der Tür gehen, da laufen mir die Heidelberger entgegen. Ein kurzes Hallo, ein paar Drücker "...schön, dass wir uns sehen...." und wir verlieren uns wieder aus den Augen.
Wir Caverhills und alle anderen Piper und Drummer stehen zusammen, halten Schwätzle, warten, blödeln, machen Foto zur Erinnerung.

Zeit für's Foto :-)


Um 14.30 Uhr startet die Parade. Zwei Kilometer - wird schon nicht so wild werden. Für Drum Major Thor ist es die erste Parade, die er ganz alleine bewältigt. Er hat schon viel gelernt und macht seinen Job okay. Das soll mal einer beim ersten Mal besser machen.
Mein Rücken spinnt rum. Ruhe Rücken, Schnauze jetzt!

Endlich geht er los, der blumige Umzug mit den fantastischen Wagen und den Gruppen dazwischen. Einige Guggenmusiken sind auch mit dabei. Von den Heidelbergern sehe ich nichts mehr. Schade.
Wir marschieren fast mit »Hennadäpperle« und kommen kaum vorwärts. Dafür bleiben wir bald darauf gleich wieder ganz stehen. Irgendwelche Gruppen vor uns führen kleine Showacts auf. Dann geht es 20 Meter weiter und wieder bleiben wir stehen. Die Frühlingssonne brutzelt. Aber es könnte ja auch regnen...

Motorräder führen die Parade traditionell an.


Im Wechsel spielen wir drei Sets, dazwischen lässt uns Thor auch nur auf die Taps der Drums marschieren. Nach einer Weile krächzen wir alle nach Wasser.
Pipi? Das muss keiner, Wasser wird sofort rausgeschwitzt. Die Tropfen rinnen die Oberschenkel runter und in die Wollstrümpfe rein. Sauna für Arme.
Wir laufen an 27 Ehrentribünen vorbei, heißt es. Es ist die Rede von 60 bis 80000 Zuschauern und das kann ich mir gut vorstellen. Mitgezählt habe ich nicht. Der Ort selbst hat gut 8000 Einwohner. Irre.
Die Parade dauert letztlich drei Stunden, und ich bin danach gehörig platt. Mein Rücken pocht nur noch und arbeitet daran, mich umzubringen. Nerv über rechter Pobacke verklemmt, oder was?Ischias im Anmarsch?

Wie lange dauert es noch zum Bus? Nur noch zwei Straßen, dann rechts den Berg hoch....
Endlich da, geschafft. Bei mir setzt Druckabbau ein, und ich heule vor Erschöpfung und vor allem vor Schmerzen. Markus hilft mir beim Verstauen, von Andrea bekomme ich Notfalltropfen, die nach einer Weile tatsächlich anschlagen. Am besten das Gepäck so einladen, damit es beim Ausladen vorne dran liegt. Wir werden in Geisingen als erstes aus dem Bus aussteigen.

Im Bus schlafe ich beizeiten ein und das tut echt gut. Danach Gepäcksuche, aber wir werden schließlich fündig. Von Geisingen nur noch mit einem Mitspieler nach Sulgen und von dort aus endlich nach Hause.

Ich lade noch das Auto aus, packe die klatschnasse Pipe zum Trocknen aus. Die Wasserflasche macht ihrem Namen alle Ehre.

Hallo Schatz, ich bin da! Ja, es war schön.
Und was ist da? Mein BETT :-)


2015 April 11 - Narzissenfest in Gerardmere, Vogesen

Wir »Caverhill Guardians« werden von den »Count Zeppelin« gefragt, ob wir mit ihnen zum Narzissenfest nach Gérardmere fahren. Klar, sechs von uns haben Zeit und Lust.

In Geisingen werden wir vom Bus aufgesammelt. Dabei sind außerdem Spieler der »Heuberg Dragons« und der »First Leiblach Village« (Österreicher). Zusammen sind wir fast 50 Spieler und alle finden es super.   

Der bergige Ort Gérardmere liegt in den Vogesen, Lothringen. Wir treffen in unserer bescheidenen Unterkunft ein, ziehen uns um und schon geht es wieder in den Bus. Unsere Ziele sind große Hallen, in denen von fleißigen Helfern verschiedene Blumenwagen geschmückt werden. Vier solcher Hallen fahren wir an und geben den Arbeitern zur Motivation ein Ständchen - mit dem Nebeneffekt, dass wir uns im Zusammenspiel üben. Am Ende spielen wir noch einmal mitten in der Stadt auf. Irgendwann gibt es auch ein leckeres Abendessen in mehreren Gängen. Allerdings hätten Vegetarier in Frankreich wohl echt ein Problem.
Abends geht es ins Irish Pub und ich versumpfe noch mit. Der Bus fährt um 24 Uhr... Wir fahren dann um 3 Uhr mit dem Taxi in die Unterkunft zurück. Mein Rücken stresst enorm. Auf dem Zimmer wird noch diverser Alkohol vernichtet und dann bin ich echt froh, in die Kiste zu kommen.

Das Irish Pub hat eine schicke Bühne :-)




 

2015 März 14 - heim zur Celtic Folk Night

Heute ist Celtic Folk Night. Morgens starte ich von Krefeld aus wieder 500 Kilometer Richtung Heimat. Dort werde ich dringender gebraucht.

2015 März 13 - Winterschool

Letzter Tag der Winterschool ist lässig. Nur noch eine Unterrichtseinheit bei Jonathan.

Abends Party

2015 März 12 - Winterschool

Morgens eine Stunde Unterricht. Thema: Das Einstimmen und erste Zusammenspiel in der Band. Genial!  

Mittags fallen beide Einheiten aus. Wir haben in Brüggen einen kleinen Auftritt beim WDR 2. 

Abends spielen die Schüler, inklusive mir. Ich habe zu viel getrunken und meine Pipe hört sich schrecklich an. Da wird ein härteres Reed fällig. Und ich muss sowieso mehr üben. Zum Glück darf ich endlich wieder spielen :-)

2015 März 10 - Winterschool 2

Wir proben wieder in der Gruppe, und ich werde das Gefühl nicht los, dass ich falsch bin. Die Leute sind nett, aber ich lerne zu wenig. Nach der ersten Unterrichtseinheit frage ich David, ob ich wechseln darf. Ich darf.

Jetzt muss ich darauf achten, dass ich mitkomme. Aber es läuft ganz gut und ich fühle mich aufgehoben.

Morgens ist Unterricht und dazwischen bekommen wir draußen eine Marschprobe beim Drummie.

Am Nachmittag kommt ein Regionalsender von RTL (was es nicht alles gibt).
Wir sollen Pipe spielen. Nach dem 20. Januar werfe ich erstmals wieder meine Pipe an. Es läuft erstaunlich gut und das mit drei offenen Drones.
Kian Johnston wird ins Interview genommen. Super! Der Kleine ist ja auch genial. :-)





2015 März 09 - Winterschool 1

Endlich ist die Zeit für die Winterschool da  :-)
Nach Wochen Abstinenz von Chanter und Pipe darf ich endlich wieder ran. Ich rechne mit dem Schlimmsten, aber das Chantern läuft erstaunlich gut.
Es gibt zwei Klassen für uns Crossed Swords. Ich gehe in die kleiner, weil ich davon ausgehe, dass dort die Piper sind, die nicht nach Edinburgh fahren. Nach einer Weile stellt sich aber heraus, dass die Gruppe mehr für die schwächeren Spieler ist. Nette Leute, keine Frage! Aber etwas mehr Zug wäre super. Ich frage mich, ob ich am Ende der Woche auf meine Kosten komme.

Wir haben Unterricht bei verschiedenen Lehrern und das ist genial genial. Eine Stunde Unterricht, eine Stunde Zeit, um das Gelernte nochmals durch zu arbeiten.

Wir sind bei Halbgott Willy MacCallum. Er gewann 8 mal den Glenfiddich. Ich weiß, dass er Andreas Hambsch unterrichtet.
Auf was kommt es Willy darauf an?

Takt, Takt, TAKT!

Nacheinander sollen wir einzeln einen Part vorspielen. Hoffentlich kann ich das gut!
Es geht reihum und ich bin dran. Prompt verhasple ich mich vor Aufregung und starte neu. Sorry...
Ich spiele. Willy lobt mich. Der nächste bitte. Willy fand es gut.  Wahnsinn!
Ich wachse mindestens zwei Zentimeter :-)

Nach dem Mittagessen gibt es einen Canntaireachd Workshop und wir dürfen einen Tune singen.



Abends ist Recital, die Lehrer spielen spielen.
So soll sich das also anhören.
Ich weiß, dass ich so ein Level nie erreichen kann.












2015 Februar 09 - grummel

Noch drei Wochen und drei Tage bis zum Chanter.
Fünf Wochen und drei Tage bis zur Pipe.

Viel zu lang!

2015 Februar 03 - Deger

Auch wenn ich ständig den Drang dazu habe, irgendwo reinblasen zu wollen - so langsam gewöhne ich mich doch an die Degerpipe. Ich kann sie mittlerweile mit dem PC verkabeln. Online lasse ich dazu das Metronom laufen und spiele dazu meine Aufgaben. Zum einen meine mir selbst ausgesuchten Tunes, bestehend aus SlowAir, MSR, Hornpipe/Jig, 6/8 March und Piobaireachd (nein, ich verrate die Tunes nicht). Damit möchte ich eines schönen Tages zur Prüfung antraben.
Sicher nicht bis zur Winterschool im März, weil ich bis dahin gesundheitlich nicht fit genug werde. Frühestens ab dem 5. März darf ich ans Chanter spielen denken. Zwei Wochen später packe ich dann die Pipe aus und kann auch wieder ein wenig anfangen zu sporteln. 

Zum anderen sind aber die ersten Noten für Edinburgh gekommen. Die Tunes darf ich natürlich auch nicht verraten. Schön sind sie. Ich bin zwar nicht auf der Liste für das Edinburgh Tattoo dabei, bin aber schon stolz, dass ich die Noten dafür lernen darf. Mit der Band werden wir sie sicher zusammen spielen.
Genial ist, ich kann die Musikdateien mit den Tunes am PC laufen lassen und dazu die Deger spielen - zumindest soweit ich bis jetzt schon mitkomme. 

Neues Lernmaterial und Hirnschmalz... ich freu mich drauf :-)  


2015 Januar 29 - Pipe Entzug

Am 21. Januar wurde ich operiert, Frauensachen, nix schlimmes.

ABER: Ich darf sechs Wochen nicht Chanter spielen und acht Wochen nicht pipen. Lediglich das E-Chantern mit der Deger ist erlaubt - und das ist wirklich nur ein Notlösung, wie ich es feststelle.

Mehr als drei Kilo tragen ist auch nicht drin. Da ich vermeiden will, dass der Schuss nach hinten los geht, halte ich mich eben dran. Ich bin ja froh, wenn gesundheitlich wieder alles passt.

Da liegt er, mein Chanter, auseinandergebaut und irgendwie tot. Ich stecke das Reed in das Loch, den Chanter zusammen, greife die Töne und darf sie verflixt nochmal nicht spielen. Ich schaue die Noten durch, würde am liebsten loslegen. Nur die Deger kann ich nutzen.

Was sagt der Kalender?
Noch vier Wochen und sechs Tage. 

Das Chantern fehlt mir wirklich bitter.









2015 Januar 12 - ich im Radio

Ich war in Offenburg beim Schwarzwaldradio und gleich danach bei Hitradio Ohr.

Heute wurde der Zusammenschnitt gesendet, morgen kommt noch einer. War nett gemacht.

Wenn ich es mit der Technik kapiere, fahre ich die Tonaufnahme dazu hoch.



2015 Januar 10 - Burns Supper

Auf den Zimmern haben wir uns alle erfrischt und schick gemacht. Noch etwas Schminke, ein wenig vom guten Parfüm, dann kann es los gehen. Wir Crossed Swords tragen alle das Dress No.2 und freuen uns auf einen wunderbaren Abend. In der Bar genießen wir noch einen Drink, bevor der Speisesaal um 18 Uhr geöffnet wird. 

Es ist mein allererstes richtiges Burns Supper, das ich erleben darf. Nach allen Regeln der Kunst und der guten Sitte wird es zelebriert. Wir gehen in den imposant wirkenden Speisesaal und stellen uns hinter den Stühlen auf. Mit den Händen halten wir uns an den Lehnen fest. Ich bin eine Ausnahme, weil ich von David die Order bekam zu fotografieren. Klar, mache ich das. Es ist mir eine Freude diese schönen Motive festzuhalten. Wenngleich auch nur mit dem Handy.

Wunderschön ist die Festtafel gedeckt.

Man fühlt sich fast wie in Hogwarts.


Ist der fein gedeckte Tisch aus dunkel gebeiztem Holz acht Meter lang oder noch länger? Auf jeden Fall hat die komplette Pipe Band daran Platz. Die roten Vorhänge sind zugezogen, alles wirkt festlich. An der Wand am Kopfende hängen Gemälde von der jungen Elisabeth II. und ihrem Philip, dazwischen postiert tickt eine beeindruckende Standuhr. Weiße Servietten wurden aufwändig zu kleinen Kunstwerken gefaltet. Weißes Porzellan steht auf den Tischsets mit britischen Motiven. Vollmundige weiße und rote Weine werden je nach Gang serviert.

Von Piper Guido begleitet betritt aber dann erst die Führungsriege den Saal. Sie gehen einmal um den Tisch zu ihren Plätzen. Erst nach einem Tischgebet setzen sich alle.



Der erste Gang besteht aus einem köstlichen gebeizten Lachs. Dazu gibt es einen schweren Weißwein - der sich sogleich seinen Weg in meine Birne bahnt. Ich genieße!

Wir unterhalten uns amüsant und ein Erinnerungsfoto muss her.

Slainthe Math von uns Mädels mit Weißwein zur Vorspeise.

Alle sind gespannt auf das Haggis-Gericht. Dann ist es endlich soweit. Kian spielt die Pipe und das Gefolge aus der Küche kommt. Der Koch trägt das Haggis einmal rund um die Festtafel.
Am Ende wird das traditionelle Gedicht »Address to a Haggis« von Robert Burns - gespickt mit viel Theatralik - auswendig vorgetragen. Das Messer saust in der dritten Strophe bei »cut ye up wi ready slight« in das Haggis.



Hier habe ich das Haggis-Loblied gefunden:
The Address to a Haggis (Robert Burns, 1786) 

Fair fa’ your honest, sonsie face,
Great Chieftain o’ the Puddin-race!
Aboon them a’ ye tak your place,
Painch, tripe, or thaim:
Weel are ye wordy of a grace
As lang’s my arm.

The groaning trencher there ye fill,
Your hurdies like a distant hill,
Your pin wad help to mend a mill
In time o’ need,
While thro’ your pores the dews distil
Like amber bead.

His knife see rustic-labour dight,
An’ cut you up wi’ ready slight,
Trenching your gushing entrails bright
Like onie ditch;
And then, O what a glorious sight,
Warm-reekin’, rich!

Then, horn for horn they stretch an’ strive,
Deil tak the hindmost, on they drive,
Till a’ their weel-swalled kytes belyve
Are bent like drums;
Then auld Guidman, maist like to rive,
Bethankit hums.

Is there that owre his French ragout
Or olio that wad staw a sow,
Or fricassee wad mak her spew
Wi’ perfect sconner,
Looks down wi’ sneering, scornfu' view
On sic a dinner?

Poor devil! See him owre his trash,
As feckless as a withered rash,
His spindle shank a guid whip-lash,
His nieve a nit;
Thro’ bluidy flood or field to dash,
O how unfit!

But mark the rustic, haggis-fed,
The trembling earth resounds his tread,
Clap in his walie nieve a blade,
He’ll mak it whissle;
An’ legs, an’ arms, an' heads will sned,
Like taps o’ thrissle.

Ye powers wha mak mankind your care,
And dish them out their bill o’ fare,
Auld Scotland wants nae skinking ware
That jaups in luggies;
But, if ye wish her gratefu’ prayer,
Gie her a Haggis!

Serviert wird es auf großen Platten, beidseitig garniert von Kartoffelbrei und Steckrübengemüse und dazu gibt es Soße. Wie lecker es schmeckt. Schön gepfeffert ist das Haggis ein Genuss. Dazu gibt es einen roten schweren Wein, der ein wenig an Sherry erinnert. Sogar an die Vegetarier wurde gedacht, sie bekommen eine fleischlose Variante des traditionellen Gerichts.

Der heiße Haggis kann dem Messer nicht entrinnen.

Vegetarier-Haggis gibt es sogar.

Was für ein köstliches Festessen.


Geschichten werden vorgetragen, und wir hören den Lebenslauf von Robert Burns. Hey, das war ja ein alter Mädchenschwarm.

Das Dessert wird serviert. Leckere Früchte auf einer Sahnesünde und ich schmecke Whisky heraus. 

Der Lebenslauf von Robert Burns darf nicht fehlen.

Die Band ist eine Familie.

Das Dessert wird serviert.


Danach wird es heftig. Wir erheben uns alle und sind mucksmäuschen still. Dominic spielt auf der Pipe Jürgens Tune. Den 9/8-tel Marsch hatte Dominic kurz nach dem Tod von Jürgen Uhrig in Irland geschrieben. Ein fetter Kloß steigt mir in den Hals, als Dominic das Lied spielt und ohne Heulen überstehe ich das Lied nicht. Aber ich bin nicht die einzige, die dasteht und flennt.
Das Lied sollen und wollen wir in der Band alle lernen.

Eine gepflegte Stimmung herrscht im Speisesaal.


Nach dem spektakulären Dinner zwitschern wir in die Bar ab und wir bekommen Besuch von General John Henderson, Befehlshaber der Britischen Armee in Deutschland und unser oberster Vorgesetzter. In der Bar geht es nicht weniger zeremoniell zu.
Davie Moir hat den Quaich dabei, den wir 2011 beim Royal Military Tattoo in Edinburgh überreicht bekamen. Davie füllt die Schale und spricht einen Gruß. General Henderson richtet das Wort wohlwollend an die Crossed Swords Band. Der Reihe nach wird die Schale übergeben, bis am Ende jeder seinen Gruß an die Menge richtete und daraus getrunken hat. Der 60-prozentiger Whisky hat es in sich. 

General John Henderson besucht die Crossed Swords Pipes & Drums.

Ehre wem Ehre gebührt: David Johnston bekommt einen Orden verliehen.

Alle dürfen aus dem Quaich trinken und sollen ein paar Worte an die Band richten.

Tschüss Simone, viel Gesundheit und Glück! Jetzt müssen wir Dich eben besuchen kommen.

Kian spielt die Pipe und es ist einfach faszinierend, die Entwicklung des talentierten Buben zu verfolgen. Unglaublich, aber da scheint sich ein neuer Gordon Duncan zu behaupten.



Ich trauere um Simone aus Luxembourg, die sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Band verabschiedet. Sie war eine gute Pipe Majorin und ohnehin eine hervorragende Piperin. Zuletzt habe ich mit Simone beim Basel Tattoo 2014 mit der Royal British Legion Netherlands gespielt. 
Einige Piper und Drummer sorgen in der Bar weiter für Stimmung, manche beginnen zu tanzen. Alle fühlen sich gelöst, der Whisky hilft sicher dabei.

Das Leben ist schön :-)
    




2015 Januar 10 - Proben in Lübbecke

Ausführlich sind immer die Einführungen in die anstehenden Pläne

Wir treffen uns zur Probe mit Dominic Murphy und gehen gleich auf die Pipes. Viele Lieder kenne ich, einige nicht gut, bei ein paar muss ich aussetzen. Mein Jahr Pause macht sich bemerkbar. Hallo? Ich will gerne mithalten können und muss Gas geben. Das gibt Hausaufgaben.
Ich bin aber froh, dass ich wieder da bin und fühle mich, umringt von den Pipern, aufgehoben.

Mein Reed ist zu weich und ich habe deshalb Schwierigkeiten, die Drones geschlossen zu halten, ohne dass der Chanter anspringt. Das Halten des Sacks verlangt Dominic - er ist schon fantastisch. Da gehe ich zuhause nochmal ans Üben.

Guido stellt mich ein und ich wähle ein anderes Reed aus meiner Sammlung. Es sollte alles gut sein, aber dann puste ich mir einen ab. Kein Wunder, ein Dronereed hat sich gelockert. Reingestopft,endlich funktioniert alles wie es soll.  

Wir spielen konzentriert und diszipliniert. Dominic sagt was Sache ist, Rainer ist Pipe Major. Seine ruhigen und klaren Ansagen sind super.


Am Nachmittag trainieren wir das Spiel mit Marching im Gang auf und ab. Es läuft immer besser. Es wird gefachsimpelt und neben der musikalischen Arbeit wird reichlich gescherzt und gelacht. Wie froh ich bin, dass ich da bin.

Zum Dinner steht Burns Supper auf dem Programm und nach Absprache mit der Eventmanagerin breche ich entgegen minem Vorsatz meine Fastenkur. Das war eine gute Entscheidung.

 

 

2015 Januar 09 - Radios, kiltsandmore & 638 km

Was für ein ereignisreicher Tag!
Zumindest ist mein Leben nicht langweilig.

Ich habe meine ganzen Utensilien für das Probeweochenende mit meinen Crossed Swords in Lübbecke gepackt. 638 Kilometer kündigt »Werner« an, mein Navi.
Mein erster Stopp ist aber in Offenburg. Dort treffe ich mich mit Eva und Fabian vom Schwarzwaldradio. Ich soll ein Interview geben zum Thema Dudelsack und ein weiteres Interview das sich um die Schwarzwaldfoto-Gruppe.
Dazu kommt Tobias Siegwart, ein Moderator von Hitradio Ohr und will noch ein weiteres Interview, eine Kombination aus der Schwarzwaldfoto-Gruppe und dem Dudelsack. Ein wenig fühle ich mich schon überfordert, aber wir Frauen sind ja multitaskingfähig, heißt es.
Na dann.

Zuhause habe ich noch meine Pipe gestimmt. Nach der Fahrt muss ich natürlich nachstimmen und würde das gerne viel länger tun. Ich bekomme dazu einen schalldichten Raum. »Zumindest dachten wir bisher, dass der Raum schalldicht sei«, grinst ein Moderator. Die Pipe stellt die bisher vermutete Akustik deutlich in Frage *hihi



Eva fragt mich zur Pipe aus und ich hoffe, dass ich schlagfertig genug antworten kann. Es ist ganz amüsant und am Ende möchte Eva selbst den Dudelsack ausprobieren. Das scheitert natürlich, aber wir haben eine mortz Gaudi. Am Montag darauf um 9.10 Uhr wird der Beitrag gesendet. Hoffentlich spiele ich gut.

Pipen lernen mit Eva Heime von Schwarzwaldradio.

Dann bin ich bei Tobias der Fotogeschichte und Pipe mixt. Auch mit ihm macht das Interview Spaß auch wenn es mich total fordert. Gesendet wird das Statement am Montag um ca. halb neun.



Tobias Siegwart will alles wissen.

Hier reinpusten, unten spielen, Sack drücken, dann noch marschieren.


Schließlich stehe ich Fabian Rede und Antwort in Bezug auf die Schwarzwaldfotogruppe. Der Beitrag soll am Dienstag um 16.10 Uhr kommen.

Ich hoffe, dass ich es nach dem Radio noch zu Donald nach Mühlhausen schaffe. Er schließt freitags bereits um 14 Uhr. Aber um 13.40 stehe ich im Laden. Für meine Blowpipe brauche ich ein Ventil und ich finde eine Verlängerung in der Ersatzteilkiste. Der Hersteller meiner Blowpipe ist gestorben, man wird keine Teile mehr bekommen. Das Endstück der Blowpipe mit dem weißen Ring kann ich in eine bessere Farbe tauschen. Davor hatte ich weiß, aber die Ringe an meiner Bonnie sind eher elfenbeinfarben. Jetzt passt es viel besser. Ohne lange Schwätzchen düse ich schon wieder weiter.


Vor Frankfurt denke ich an Barbara und rufe ihr spontan an. Das passt super. Sie beendet gerade ihre Arbeit und wir fahren zusammen die restlichen rund 360 Kilometer nach Lübbecke mit meinem Auto hoch. Ich bin froh, weil das Fahren dann nicht so langweilig ist.

Die Unterkunft ist eine christliche Einrichtung unter britischer Regie und genial. Geradezu ideal für die Bandprobe. Ich sehe alte Gesichter und neue. Mit Els aus Niederlanden (eine hervorragende Snare-Drummerin) bin ich auf dem Zimmer. Wir harmonieren super.    

Abends hängen wir in der bar unten ab. Der Whisky kostet 1,50 € und den gönne ich mir zur Feier des Tages.
    
 

2015 Januar 08 - Interviews auf 600 KM

wenn es kommt, dann kommt mal wieder es dick.

Der Job lief heute super. Nebenbei flutschte sogar noch eine geniale Reportage über ein Aussteiger-Pärchen dazwischen. Die war so gut, die musste passen.

Morgen früh habe ich einen Termin beim Schwarzwaldradio in Offenburg. Ich soll ein Interview geben. Also dieses Mal nicht selbst halten. Ich werde ausgefragt.

Schwarzwaldradio möchte ein Statement von mir wegen Dudelsack, schließlich gleich noch ein zweiter Sender (hitradio-ohr) wegen demselben Thema. Ich soll die Pipe mitbringen und ein wenig spielen. Ja ne, iss klar.
Wo stimme ich mich ein?
Und wenn ich falsch spiele und mich in der Aufregung verhasple?
pfff...
Jetzt muss ich durch.

Obendrein soll ich noch ein drittes Interview wegen unserer Schwarzwaldfoto-Gruppe geben. Drei Fliegen mit einem Schlag sozusagen.
Na, dann mal schauen. Jedenfalls konzentriert Stück um Stück.

Praktischer Weise liegt Offenburg auf dem Weg nach Lübbecke. Der Ort liegt irgendwo im Norden meines Navis, das was von 600 Kilometern schwätzt. Insgesamt sechs Stunden Fahrt. Dreimal Gastankstellen suchen.
Nach dem Besuch beim Radio werde ich mich also zur Probe mit der Crossed Swords Pipe Band machen. Uiii, ich freue mich tierisch darauf eine Ladung Gesichter wieder zu sehen, nachdem ich 2014 pausiert hatte :-)
Geprobt wird für das Edinburgh Tattoo, wobei die Noten bestimmt noch nicht raus sind. Egal, Marching & Diszipline sind genauso wichtig.

Ob ich mit der Pipe nach Edinburgh gehen kann?
Ich bekomme im Frühjahr noch vier Zahnimplantate in den Kiefer gedübelt (*aua).
Eventuell noch eine andere OP (*zitter)
Krieg ich das überhaupt zeitlich gebacken?
Alle vier Wochen im August?
Wollen? Schon. Man lebt nur einmal, oder? 

Ach ja, Donalds Laden kiltsandmore liegt noch auf der Strecke. Ich wollte mir doch eine neue Blowpipe holen und/oder ein Ventil für die alte Blowpipe - oder beides.  

Wie gut, dass der Tag morgen nicht langweilig wird.

Ich geh mal Koffer packen.



 

 





2015 Januar 06 - bei den Grünen

Der Auftritt bei dem Neujahrs-Talk mit Minister Alexander Bonde lief gut.

Wie bin ich froh, dass ich meinen Mann Ingo habe. Da ich alleine bei den Grünen spiele, habe ich freie Dresswahl. Ich passe mich aber farblich der Veranstaltung an und wähle den grünen Sutherland-Kilt.

Mit der Pipe im Auto, aber auch mit meiner Kamera und der Schreibausrüstung, fahren wir nach Zimmern ob Rottweil in die »Bienenkönigin«. Das Lokal entpuppt sich für uns als total gemütlich. Im unteren Bereich ist ein Laden für Imkereibedarf, wo ich ich einstimmen darf. Die Gastleute sind total nett, super. Die Tochter studiert bei Darmstadt offenbar Schlagzeug und hat in Pipebands schon Snare gespielt, erzählt der Gastwirt. Die soll nur nach Hardt kommen, wir brauchen dringend gute Trommler.
Ich genieße den weichen Duft der Waben um mich herum, hier würde ich am liebsten bleiben.

Einstimmen zwischen Bienenwaben und Honig



Ich stimme mich nach ein paar Liedern zum Warm werden ein, bzw. hilft mir Ingo mit dem Stimmgerät die Drones zu richten. Es ist ausgemacht, dass ich erst mal zur Begrüßung spiele. Ist den Leuten klar, dass der Dudelsack laut ist?

Der Vorsitzende begrüßt die Runde und ich habe den »Jim Thompson of Flaggstaff« vorbereitet. Ein Baby ist dabei, das ist kritisch. Die Kaffeemaschine brummt noch und ich versichere den Leuten, dass das Gerät nicht lauter ist als ich. Ich spiele und es läuft gut - bis auf das Baby, dem Winzling ist die Musik, wie befürchtet, halt doch zu laut. Die Erwachsenen sind jetzt alle wach :-)
Ich setze mich an den Tisch und es gibt Rollenwechsel, ich schlüpfe mit Block, Kuli und Kamera von der Musikerin in die Journalistin hinein.

Zwischendurch werde ich um einen musikalischen Beitrag gebeten. Ich spiele »The Bells of Dunblane« und erzähle die erschütternde Geschichte die dahinter steht. Ein arbeitsloser ehemaliger Ladenbesitzer überfiel 1996 die Grundschule in Dunblane. Er erschoss in der Turnhalle 16 Kinder und einen Erwachsenen. Zu Ehren der Ermordeten wurden in Dunblane alle Glocken geläutet. Robert Mathieson schrieb daraufhin »The Bells of Dunblane«. Eigentlich kann ich die Geschichte nie ohne fetten Kloß im Hals erzählen und ich muss mich zusammenreißen, damit ich nicht losheule. Aber gerade an einer politischen Veranstaltung finde ich dieses Lied äußerst wichtig.

Ich spiele und glaube, mit dem Wissen um den Hintergrund des Stücks, hat die Melodie die Leute bewegt.

Nach der Talkrunde lege ich den Kulgelschreiber nieder, schnappe ich meine Pipe und spiele noch etwas im Imkerbereich. Dort ist es für die Gäste nicht ganz so laut. Die Leute, die die Veranstaltung verlassen, laufen an mir vorbei, leiben eine Weile stehen, nicken mir zu, freuen sich.
Eine Frau ist total begeistert und gesteht, dass sie längst Dudelsack lernen wollte. Ich spiele nur für sie Highland Cathedral. Mal sehen, ob sie in die Probe kommt ;-)

Ingo hat bereits das Wasser und den Kaffee bezahlt und ist im Auto. Ich verabschiede mich noch beim Veranstalter und ziehe ab, da läuft mir der Wirt hinterher und schenkt mir ein Glas Honig.
Wie lieb :-) 

Mit Alexander Bonde, dem Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz.