2014 Mai 29 - allg

Es ist Ende Mai und mein letzter Eintrag war im März. So wahnsinnig viel ist seither passiert. 

Ziemlich viel Chaos gab es (oder war es nur der übliche Wahnsinn?) von dem ich mich - so gut es ging - zurück gezogen habe. Das war mit ein Grund, weshalb ich mit Blog schreiben pausiert habe. 
Was können doch Musiker untereinander zoffen, tratschen, stänkern, zicken.
Aber egal, die Wogen haben sich längst - nein, nicht geglättet - aber die Gemüter schwabben nicht mehr gar so hoch. Ich will mit dem ganzen Zoff von Dritten eh nichts zu tun haben, sondern Musik machen und mich weiterbilden.

Ich fasse zusammen und werde vermutlich zu den passenden Zeiten nachtragen.

Nachtrag:
... habe inzwischen mehr Sachen nachgetragen, als ich anfangs dachte. Es kommen doch viele Erlebnisse zusammen.

2014 Mai 24/25 Meeting Arnheim

Es ist Meeting für Basel, welches wieder in der Kaserne Arnheim NL stattfindet.
Ich habe aber am Samstag eine große und superwichtige Hochzeit im Kalender und werde diesen Probentag verpassen. Ich erledige meinen Job, bin um 16 Uhr fertig und düse von der Kirche nach Hause.
Ingo fährt, ich wäre zu platt dazu. Aber die Straßen sind frei und so kommen wir gegen 23 Uhr an. Etwas quatschen und ein Bierchen, dann geht es schon Richtung Heia.

Am Sonntagmorgen ist Marschprobe. Alles könnte etwas besser laufen, aber es läuft. Marschieren klappt bei mir gut, meine Finger sollen ihren Job aber ebenso zuverlässig erledigen. Manchmal hänge ich, aber ich stelle fest, dass das anderen auch passiert. Also cool bleiben.

Mittags wird nochmal auf der Chanter geprobt und ich bin total verkrampft. Ja verdammt, sind meine Finger einbetoniert? So einen Mist habe ich schon lange nicht mehr gespielt. Ich werde von einer erfahrenen Piperin beäugt und umso mehr verkrampfe ich mich. Die Arme will mir ja nur helfen.
Aber was, wenn ich in Basel vor Stuart Samson so verkrampfe? Geht gar nicht.

Mir kommt in den Sinn, wie (viel zu) wenig ich in den vergangenen Wochen geübt habe. Ist das also ein Wunder? Also, ranklotzen.

Am Montag übe ich gleich morgens eine Stunde Chanter und spiele abends eine Stunde Pipe. Diesen Rhythmus möchte ich gerne beibehalten. Will mich doch nicht blamieren.



    

2014 Mai 18 Blackforrest Highlands

Ich genehmige mir einen Ausflug. Eigentlich sollte es ein Familienausflug werden, aber Ingo hat mehr Lust auf eine Radtour und Louis will etwas anderes machen.

Ich packe alles was ich brauche - Kameraausrüstung und Bagpipe - und düse Richtung Furtwangen los. Ich fotografiere. Von dort zieht es mich weiter Richtung Titisee und ich schlage (nach etlichen Landschaftsaufnahmen für spätere HDRs und Panoramen) spontan den Kurs Richtung Feldberg ein.

Mir kommt die Idee, soll ich nicht auf dem Feldberg ein paar Liedle spielen?

Der Gedanke in den Blackforrest Highlands zu spielen, der reizt mich total. Auf über 1200 Höhenmetern packe ich Bonnie aus, stimme sie und beginne ein paar Lieder zu spielen. Schon steht ein (gut aussehender) Mann da und schaut mir zu, findet mein Spiel toll (ganz im Gegensatz zu mir selbst. Das wäre besser gegangen). Er will unbedingt eine Visitenkarte und ich habe noch genau eine im Auto liegen.




Weil ich für Basel üben muss - und mitten auf dem Feldberg eh keiner schnallt, dass die Stücke für Basel sind - beginne ich mit dem March on und setze nach einer Weile zum Medley über.

Habe ich erwähnt, dass die Luft in 1300 Metern Höhe verdammt dünn ist?
Ich puste mir tatsächlich einen ab und quetsche den Sack mehr als üblich, sonst verrutscht mir der Ton.

Während ich so mit meiner Pipe kämpfe, kommt eine Frau daher. Sie hat einen Skizzenblock dabei und hat mich aus dem Stehgreif gemalt. Toll, eine Künstlerin malt mich. Frau Dohm (oder so ähnlich) heißt sie, ist mit ihrem Mann auf der Durchreise mit dem Wohnmobil.
Was man nicht alles so erlebt mit dem Dudelsack. Immer wieder toll. Natürlich muss ein Foto zur Erinnerung her, wenn auf die Schnelle auch nur mit dem Handy.






Später bin ich mit der Kameraausrüstung auf dem Schauinslandturm, warte auf die blaue Stunde und den Sonnenuntergang. Zu Hause bekomme ich dann mit, dass zufälliger Weise mein Neffe Theo mit Freundin nur ein paar Stunden vorher dort war.  


     

2014 Mai 04/05 - Workshop und Competition

In der Stuttgarter Band ist am Sonntag Workshop mit Craig Munro.
Alle reisen an und Craig erklärt lange und breit, wie seine Wallace Bagpipes hergestellt werden. Danach gibt es ein paar Übungen und er mahnt uns an, regelmäßig und viel zu üben.

Bonnie ist selbst eine Wallace Bagpipe, daher weiß ich die Qualität echt zu schätzen. Ich bin total zufrieden mit dem Instruments. Ich müsste aber viel mehr Erfahrung mit den Reeds bekommen.

Am Montag (ja, am Montag) ist Competition, weil montags normaler Weise Bandprobe ist. Ich spiele in Grad 2, was ich super witzig finde. Selbstverständlich spiele ich kleiner Anfänger keinen Grad 2 und werde meine Pipekarriere vermutlich nie dorthin schaffen. Dafür bin ich zu alt (und werde außerdem Oma).
Unsere PM Lyndsay teilt die Band auf wie folgt. Die Anfänger auf der Chanter spielen Grad 4. Die Leute die gerade auf die Pipe gehüpft sind, spielen Grad 3. Wer einen Tick länger dabei ist, der spielt Grad 2 - wozu ich gehöre. Und Grad 1 sind die alten Hasen aus der Band.

In meiner Kathegorie spielen zehn Leute, die ihre Stücke alle frei wählen können. Nach langer Überlegung spiele ich drei Stücke und marschiere dazu:
- »The Pikeman´s March« (March)
- »The old Danish Knife Grinder Song« (Slow March)   
- »Galloway Hills« (March)



Ich glaube, Craig (und eine ganze Ladung anderer Piper, wie sich später herausstellt) kennt eine andere Version vom Pikeman´s March. Wie auch immer, ich gebe mein Bestes, würze alles mit ein paar Schnitzern und habe mein Spiel nach Herzklopfen ganz gut überlebt. Wenn man kritisch beäugt wird, hat das Adrenalin noch eine höhere Qualität, als vor Publikum (Dort hält sich die Aufregung so langsam in Grenzen).     

Ich bekomme meine Sheets und schaffe es tatsächlich auf Platz 5. Darüber freue ich mich echt, weil ich noch nicht lage Pipe spiele, erst etwa 1,5 Jahre. Bei der nächsten Competition möchte ich mich weiter steigern.