2013 Aug - mein erster Soloauftritt

21.08.2013
Heute ist fast die letzte Probe mit dem Musikverein aus Leinstetten in der Kirche in Leinstetten für die Hochzeit von Marina und Patrick am Samstag. Manne und ich fahren hin und ich Schlaule verspiele mich ein paar Mal, aber insgesamt wars trotzdem gut.
Am Samstag wollen wir uns um 11 bei Manne treffen und dann gegen 12.30 in Leinstetten sein, um mit dem MV nochmal den Ersntfall zu proben. 

24.08.2013
Lampenfieberpegel: 9 Uhr beim Frühstück >>> keine Spur...
Ich bin kurz nach 11 bei Manne und während er sich noch richtet, spiele ich im Garten ein paar Stücke. Jetzt wissen Manne`s Nachbarn alle, dass ein Dudelsackspieler da war *hihi
Lampenfieberpegel: 12 Uhr in Manne`s Garten >>> Quatsch, ich doch net...
 
Um kurz nach 12.30 Uhr sind wir in Leinstetten und proben gleich mit dem Musikverein. Ich betrete die Kirche.
Lampenfieberpegel: Ich bin überzeugt, ich sterbe den Heldentod. Meine Knie sind butterweich, meine Unterschenkel verschwunden und meine Füße sinken in den Steinboden ein. Das Herz pocht im Hals, meine Finger zittern. Hab ich zehn Tassen Kaffee getrunken?

Wir proben trotzdem.
Ich komme mit Manne wie geplant aus der Sakristei. Auf der ersten Stufe, quasi schräg vor dem noch unvorhandenen Brautpaar, spielen wir den ersten A-Teil von Highland Cathedral. Beim zweiten A-Teil laufen wir los und schreiten den Gang nach hinten zum Musikverein. Beim dritten A-Teil setzt der Musikverein ein und wir spielen das tolle Stück durch. Also: A [Solo am Altar], A [Solo gehend], A-B-A-B-A-A [zusammen mit dem MV].
Ein sympathischer Mensch mit einer Filmkamera sagt mir, dass er mich später aufnimmt, ich soll mich nicht stören lassen. Die Kamera sieht professionell aus. Was tu ich mir da an? ICH WILL NACH HAUSE. SOFORT!
Okay, nach Hause kann ich jetzt nicht, aber in diesem Moment ist mir klar, dass ich zum Dirigent gehe und das ganze Sologedönse am Altar und das Schreiten durch den Gang abblase.
Bin ich denn bescheuert?
Was tu ich mir da an?

Ich muss meinen Zuckerhaushalt aufbessern, so flattrig wie ich bin. Ein paar Leute bringen Snacks für den Sektempfang und ich ergaunere mir ein paar Teilchen. Der Meßmer bietet mir einen Rotwein an. Ich lehne ab, kein Alk vor dem Auftritt.
Noch eine Cola - Zucker pur - dann sitzen Manne und ich über der Sakristei und beobachten alles. Ich werde tatsächlich ruhiger.  

Da die Braut im Musikverein aktiv ist, ist die Hochzeitskirche sehr musikreich. Ihre Schwester spielt viele Soli, mit der Trompete und dem Alphorn. So genial... Auch eine andere Schwester spielt ein Saxophonsolo. Der Pfarrer ist eine coole Socke. So richtig handfest, der könnte auch Zimmermann sein, gefällt mir super.

Nach dem Stück »Ich bete an die Macht der Liebe« bekommt das Brautpaar ein Geschenk vom Kirchengemeinderats-Chef. Dann sind Manne und ich dran. Der Pfarrer winkt uns raus und wir treten an den vorgesehenen Platz neben das Brautpaar. Ich bin völlig konzentriert, aber längst nicht so nervös wie an der Generalprobe. Manne beginnt an der Drum und ich starte meine Pipes.
»E... «(Hilfäää, sie springt nicht an. Okay, ich halte sie einfach noch eine Weile und steige dann ein). Ich spiele und alles ist gut. Nach dem ersten A-Teil nur sauber von der Stufe kommen und dann geht es den Gang runter. Spiele ich mit dem Musikverein, ist alles gut. Es macht tierisch Spaß und ich will es gut machen. Immer schön Luft in den Sack blasen und Druck geben, damit die Drones nicht ausfallen.
... es ist vorbei, ich habe es geschafft!     




        
Das Publikum, bzw. die Hochzeitsgemeinde klatscht (bei den Stücken zuvor hatten sie mit Beifall gegeizt). Ich sehe in der hinteren Reihe zwei Frauen mit Tränen in den Augen. Oh Mann, ich bin echt stolz.

Der Pfarrer gibt seinen Segen, das Brautpaar schreitet hinaus. Ich stehe noch mit meiner Pipe am Gang und bin in diesem Moment mindestens so glücklich wie die Beiden. 



 

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