09.+ 10.09.2012 - letzter Tag Moskau und Heimkommen

Für uns Stuttgarter bleibt noch ein Day off den wir genießen.

Es stellt sich aber heraus, dass meine Trommel am Flughafen Domodedovo war. Mist, offenbar hatte es also nicht funktioniert, dass die Drum am Hotel ausgeladen wurde, obwohl mehrere Leute Bescheid wussten, maaaaaan. Zum Glück kam mein Schätzle nicht weg. Jemand vom russischen Betreuungsteam muss die Drum dann am Sonntag zurück ins Hotel gebracht haben, jedenfalls stand sie montagmorgens um 3 da.


Nach einem gemütlichen Frühstück treffen wir uns mit Lena und Katharina, die uns durch Moskau führen. Wir fahren Metro und bewundern die fantastisch kunstvoll gestalteten Stationen. Riesig lang sind die Rolltreppen und ich habe Höhenangst. Egal, da muss ich durch und mich einmal mehr überwinden. Ich überlebe die Rolltreppen sogar und stürze nicht in die Tiefe ;-)     

Ich muss noch kurz was aus dem Zelt am Roten Platz holen. Ich glaube, an diesem Tag war keine Plastiktüte auf der Welt bewachter als die meinige ;-)
Wir bummeln weiter und gehen in ein Cafe. Himmel, die Preise sind aber heftig, doch Lenchen, sagt, das seien normale Preise. Eine stinknormale Schneckennudel kostet rund 3 Euro, ein Stück Schokokuchen liegt bei umgerechneten 5,50 Euro. Alle denken »Fucking Schokokuchen«…      



Ich suche noch Souvenirs, die aber recht teuer sind. In einem Laden finde ich aber T-Shirts zu einem passablen Preis. Matruschkas und Co stehen eh nur zu Hause herum und fangen Staub. Es gibt im Hotel ein leckeres Abendessen und danach hänge ich mit Lena in der 7. Um 22.30 gehe ich zu Bett und um 2 Uhr klingelt schon wieder mein Handy. Ich dusche und das Wasser kommt nur mäßig lauwarm… zumindest bin ich dann wach.
Wegen des Gewichts muss ich das Fulldress anziehen, aber ich bins ja gewohnt und finde es nicht ganz so schlimm damit zu reisen. Die Koffer werden bis zum Anschlag gefüllt und gewogen, damit man nicht draufzahlen muss und alles klappt zum Glück. Wir stopfen unsere Instrumente und das Gepäck in den etwas zu kleinen Transporter und fahren um 3 Uhr zum Flugplatz. Es läuft alles glatt, nur dass wir die Messerzettel vom Einchecken brauchen. Ein Zettel fehlt natürlich prompt, aber Dimitri und Tatjana  kümmern sich gut drum. Wir bekommen einen Teller zur Erinnerung an das großartige Festival und ein reichliches Lunchpaket. Um 6.45 Uhr steigt unser Flieger Richtung Berlin Tegel. Im Flugzeug schlafe ich ein und wache auf, als die Stewardess Getränke und ein Häppchen bringt. Ich bekomme eine Cola und einen Kaffee. Der halbstarke Idiot, der vor mir sitzt, lässt die Rückenlehne runterschnappen und der Kaffee kippt um… na klasse. Gut, mein Fulldress muss eh in die Reinigung, aber es nervt trotzdem. Zudem nervt es, dass ich heftige Zahnschmerzen bekomme. Gut, dass meine Schmerztabletten sind im Koffer sind, aber die Stewardess ist lieb und bringt mir 2 400er Ibu und das Pochen ebbt langsam ab.  

In Berlin trinken wir am Flughafen einen Kaffee für akzeptable 2,30 Euro und ich kaufe in der mehrwertsteuerfreien Zone noch zwei Wiskys, einen Tullamore und einen Glenfiddich zu einem Schnäppchenpreis.

In Stuttgart verabschieden wir uns und ich  mache mich mit einer Trommel und drei Koffern auf den Weg zum Zug. Ich und Zug fahren, das ist so ne Sache. Ich stehe so am Automaten, da hilft mir ein Ungar auf Englisch die Karte zu lösen.  Wir unterhalten uns eine Weile auf Englisch und er hilft mir den Koffer zu schleppen, weil er denselben Zug nehmen muss…. da stellt sich raus, dass wir beide besser Deutsch sprechen *lol.

Beim Hauptbahnhof in Stuttgart gönne ich mir einen Bubbletea, bevor mein nächster Zug kommt. Dort treffe ich einen netten Menschen aus Mariazell und wir verquatschen uns so, dass ich es fast verpenne in Eutingen auszusteigen. Im letzten Moment schwebe ich noch mit meinen drei Koffern aus dem Zug und habe natürlich den Anschlusszug verpasst. Parallel dazu bekomme ich einen Anruf aufs Handy, da jemand noch abends Passbilder braucht. Der Alltag holt mich ein.  
Ich hocke im Schatten und überbrücke die Zeit mit etwas Chanter spielen, da meldet sich mein Zahnweh wieder mit voller Pauken und Trompeten. Ich google mir die Telefonnummer meines Zahnarztes und kündige mich noch für denselben Tag an. Plötzlich steht mein Zug da und wieder fliegen drei Koffer hinein. Nur schnell weg aus Eutingen, ich will jetzt nur noch heim.

In Freudenstadt muss ich nochmal umsteigen. Es ist echt super, weil ständig Leute helfen. Im Zug hocke ich wie bewusstlos und döse weg, erst kurz nach Alpirsbach wache ich auf. Chris holt mich am Bahnhof um 15.05 Uhr ab und ich bin echt platt.    

Zu Hause werfe ich die Koffer hin, begrüße alle einschließlich Othello und Joe und hüpfe erst mal in die  Dusche - warm. Die Waage sagt, ich habe 2 Kilo abgenommen, obwohl ich immer gut aß. Naja, freut mich ja ;-) Ich fühle mich auch komplett durchtrainiert und nehme mir vor, in der nächsten Zeit wieder mehr zu sporteln.
Um 16 Uhr hocke ich beim Zahnarzt auf dem Stuhl und der jagt mir drei Spritzen in den Mund. Nicht gut, dass es im Flugzeug losging, sagt mein Zahndoc. Meine Brücke zickt rum und er muss drunter schauen. Auaaaa…. Alles ist entzündet, da kann ich so viel Schmerztabletten futtern und Spritzen kriegen wie ich will. Mir kommen trotzdem die Tränen, als der Doc meinen Steinbruch bearbeitet. Er fragt mich, ob ich in Moskau vor Putin gespielt hätte und ich antwortete, ja logisch. Ich glaube, Doc Kohler hielt das für einen Scherz von mir und popelt weiter. Er meint noch schmunzelnd, das sei die heftigste Behandlung die er so im Angebot hätte. Ich habe das Gefühl, dass die Schmerzen niemals mehr verebben, aber tatsächlich wird es besser.

Zwei Mädels kommen für Passbilder und ich grabe meine Kamera aus dem Koffer aus.

Danach packe ich meine Koffer aus, miste aus was in die Wäsche muss (vieles) und verteile die Geschenke – T-Shirts, Kekse, ein Gasfeuerzeug, 2 Stangen Zigaretten für die Raucherfraktion und eine Matruschka mit Angela Merkel drauf für einen Piper aus meiner Heimatband.  

Ingo kommt und drückt mich, jetzt bin ich zu Hause…   



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