2015 Januar 06 - bei den Grünen

Der Auftritt bei dem Neujahrs-Talk mit Minister Alexander Bonde lief gut.

Wie bin ich froh, dass ich meinen Mann Ingo habe. Da ich alleine bei den Grünen spiele, habe ich freie Dresswahl. Ich passe mich aber farblich der Veranstaltung an und wähle den grünen Sutherland-Kilt.

Mit der Pipe im Auto, aber auch mit meiner Kamera und der Schreibausrüstung, fahren wir nach Zimmern ob Rottweil in die »Bienenkönigin«. Das Lokal entpuppt sich für uns als total gemütlich. Im unteren Bereich ist ein Laden für Imkereibedarf, wo ich ich einstimmen darf. Die Gastleute sind total nett, super. Die Tochter studiert bei Darmstadt offenbar Schlagzeug und hat in Pipebands schon Snare gespielt, erzählt der Gastwirt. Die soll nur nach Hardt kommen, wir brauchen dringend gute Trommler.
Ich genieße den weichen Duft der Waben um mich herum, hier würde ich am liebsten bleiben.

Einstimmen zwischen Bienenwaben und Honig



Ich stimme mich nach ein paar Liedern zum Warm werden ein, bzw. hilft mir Ingo mit dem Stimmgerät die Drones zu richten. Es ist ausgemacht, dass ich erst mal zur Begrüßung spiele. Ist den Leuten klar, dass der Dudelsack laut ist?

Der Vorsitzende begrüßt die Runde und ich habe den »Jim Thompson of Flaggstaff« vorbereitet. Ein Baby ist dabei, das ist kritisch. Die Kaffeemaschine brummt noch und ich versichere den Leuten, dass das Gerät nicht lauter ist als ich. Ich spiele und es läuft gut - bis auf das Baby, dem Winzling ist die Musik, wie befürchtet, halt doch zu laut. Die Erwachsenen sind jetzt alle wach :-)
Ich setze mich an den Tisch und es gibt Rollenwechsel, ich schlüpfe mit Block, Kuli und Kamera von der Musikerin in die Journalistin hinein.

Zwischendurch werde ich um einen musikalischen Beitrag gebeten. Ich spiele »The Bells of Dunblane« und erzähle die erschütternde Geschichte die dahinter steht. Ein arbeitsloser ehemaliger Ladenbesitzer überfiel 1996 die Grundschule in Dunblane. Er erschoss in der Turnhalle 16 Kinder und einen Erwachsenen. Zu Ehren der Ermordeten wurden in Dunblane alle Glocken geläutet. Robert Mathieson schrieb daraufhin »The Bells of Dunblane«. Eigentlich kann ich die Geschichte nie ohne fetten Kloß im Hals erzählen und ich muss mich zusammenreißen, damit ich nicht losheule. Aber gerade an einer politischen Veranstaltung finde ich dieses Lied äußerst wichtig.

Ich spiele und glaube, mit dem Wissen um den Hintergrund des Stücks, hat die Melodie die Leute bewegt.

Nach der Talkrunde lege ich den Kulgelschreiber nieder, schnappe ich meine Pipe und spiele noch etwas im Imkerbereich. Dort ist es für die Gäste nicht ganz so laut. Die Leute, die die Veranstaltung verlassen, laufen an mir vorbei, leiben eine Weile stehen, nicken mir zu, freuen sich.
Eine Frau ist total begeistert und gesteht, dass sie längst Dudelsack lernen wollte. Ich spiele nur für sie Highland Cathedral. Mal sehen, ob sie in die Probe kommt ;-)

Ingo hat bereits das Wasser und den Kaffee bezahlt und ist im Auto. Ich verabschiede mich noch beim Veranstalter und ziehe ab, da läuft mir der Wirt hinterher und schenkt mir ein Glas Honig.
Wie lieb :-) 

Mit Alexander Bonde, dem Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz.






     

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