2014 Juli 18 - Premiere

Freitag

Ausschlafen bis 9.30 Uhr, gemütlich frühstücken, chillen, shoppen, Essen gehen (Rehgulasch yummi), ausruhen. :-)

Dann geht's los um 15.30 Uhr rum los. Raus aus der kurzen Hose und dem Shirt, rein in das Fulldress bei 30 Grad, wobei vorerst Half Dressed reicht. Wir tunen die Pipes, denn um 17.30 Uhr beginnt die Show für den Sponsor Coop, ohne den das Tattoo gar nicht möglich wäre.

Die Pausen sind wirklich wichtig, um Kraft zu haben. Ich flicke meine Schleife am Glengarry, die hat sich gelöst. Die Blackcock Feather nähe ich auch noch fester an. Schon muss das Fulldress fertig angelegt werden. Das Doublet klebt sofort an der Haut fest. Adrian hilft mir das Plaid anzuziehen. Ein Blick in den Spiegel, Glengarry auf dem Kopf, es kann losgehen.

Wir reihen uns im Gang unten gemischt auf. Je ein Swiss Highlander und ein RBL (Royal British Legion). So kommt die Masse an Pipern und Drummern am besten raus. Ein zierlich gebauter und etwas verwirrter Piper wird von einem anderen am Kragen gepackt und an seinen Platz gestellt *hihi
March on - Set - March off während die Sonne brutzelt und sich meine Freundin im Schwarzwald überlegt, ob sie besser ins Schwimmbad geht oder sich im Garten in den Schatten legt.

Über der Ukraine wurde ein malaysischer Reiseflieger aus den Niederlanden Richtung Koala Lumpur abgeschossen. Den Opfern dieses unfassbaren Anschlags wird während der Show gedacht. Ich habe einen dicken Kloß im Hals und auch George gesteht später, dass er bei dieser berührenden Geste feuchte Augen bekam. Voller Respekt erhebt sich auch das tolle Publikum.

Ruud kümmert sich darum, dass wir genügend Wasser trinken. "There is your water? One, two...", ruft er. Wer bei drei keine Trinkflasche zeigen kann, bekommt die gelbe Karte. Der Spaß mahnt jedes Mal humorvoll daran, genügend zu trinken :-)

Ebenfalls werden wir von Eric super versorgt. Einmal kommt er mit Wasserflaschen daher, ein anderes Mal erledigt Eric wichtige Besorgungen. Die Tür zu unserem Raum im Backstage ist immer geöffnet - oder, wenn nicht gebraucht, zur Sicherheit verschlossen.
Danke Eric!

Die Buben der Scottish School aus Sydney wecken meinen Mutterinstinkt. Beim Einmarsch ins Finale stehe ich an letzter Stelle, hinter mir kommt Ruud mit der Bassdrum. Neben mir steht so ein Büble und schaut unsicher aus. Ich beruhige ihn, alles wird gut :-). Als wir einmarschieren flitzt der Krümel los - von wegen Dressing. "Stay at me", rufe ich noch rechtzeitig. Der Kleine erschrickt, schließt mit mir auf. Alles wird gut :-)

Nach der Show gehen wir in die Castbar *juhu
Ab 1 Uhr gibt es Freibier *juhuuu
Ich treffe erstmals meine Facebook-Freundin Liliane *juhuuuuuuu
Die ganzen Helfer arbeiten ehrenamtlich, erfahre ich.
Betonen muss man eh, dass die Schweizer immer freundlich und hilfsbereit sind. Wir fühlen uns super versorgt und betreut! Tolle Organisation!

Liliane warnt mich aber deutlich, nicht alleine den Heimweg anzutreten. Zu gefährlich nachts. Ich denke erst, sie übertreibt. Schließe mich aber doch Sandy und Andrea an, die sogar Polizistin ist. Zu Dritt legen wir einen Spießroutenlauf durch das Rotlichtviertel hin. Noch nie habe ich so viele Stricher und Huren, darunter die Hälfte umgebaut, auf einem Haufen gesehen. Danach kommt eine Strecke mit Dealern und echt unheimlichen Gestalten, die sich im Halbdunkel tummeln. Ich komme mir vor, wie im Film. Nein, nicht gut, hier als Mädel allein zu laufen.













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